Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist im Passivhaus unverzichtbar. Ein kleiner Nacherhitzer im Zuluftstrang reicht dann aber aus, um ein Gebäude zu beheizen. Die Wärme dafür könnte dann z.B. aus dem Warmwasserbereitungssystem kommen. Die bisherigen Verhältnisse werden hier gewissermaßen umgedreht: Hat man in der Vergangenheit mit der Heiz- anlage die Warmwasserbereitung noch nebenbei miterledigt, könnte man im Passivhaus die geringfügige Restheizung einfach mit der Warmwasserbereitung "nebenbei" decken (Prinzipbild rechts). Eine Kleinstwärmepumpe (ca. 1000 W Verflüssigerleistung) entnimmt Quellwärme aus der Fortluft des Luft/Luft- Wärmetauschers. Diese ist ohnehin gefaßt, jedenfalls wärmer als die Außenluft und enthält die gesamte Latentwärme des im Haus freigesetzten Wasserdampfes. Wenn darüber hinaus, wie oben dargestellt und empfohlen wird, ein Erdreichwärmetauscher in der Frischluft vorgeschaltet ist, fällt die Fortlufttemperatur in der Regel nicht unter 10°C. Wenn diese Fortluft nun auf 0 bis 2°C abgekühlt wird, läßt sich ein Wärmestrom von 500 bis 800 W am Ver- dampfer entnehmen. Ein äußerst einfaches Kompaktsystem kann somit die gesamte Lüftung, Heizung und Warmwasserbereitung in einem Passivhaus übernehmen.Zuluft
Abluft
Fortluft
Luft/Luft
Wärme-
tauscherErdwärmetauscher
Frisch-
luft-
filterFrischluft
Wärme-
schutz
VerglasungDämmung des Hauses
U unter 0,15W/m²K